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Grundsätze & Aufgaben

Meinungsverschiedenheiten und Konflikte sind in einer pluralistischen Gesellschaft unvermeidbar. Ob sich eine Gemeinschaft positiv entwickelt oder selbst zerstört, entscheidet sich an der Frage, wie tolerant und konstruktiv sie mit diesen Konflikten umgeht. Damit (politisch) gespaltene Lager wieder miteinander sprechen, braucht es eine vermittelnde Instanz, die Fairness und menschlichen Respekt von allen Seiten einfordert, sowie verlorenes Vertrauen wieder aufbaut. PeaceWatch möchte hierzu einen Beitrag leisten.

  Zum aktuellen Einsatz in der Flüchtlingshilfe!

I.

Wir beobachten und dokumentieren zeitgeschichtliche Ereignisse, beispielsweise den Einsatz von Polizeikräften bei Versammlungen (Polizeibeobachtung, Demobeobachtung) und andere öffentliche Konfliktsituationen (z.B. Flüchtlingskrisen).

II.

Wir unterstützen eine friedliche, demokratische und moralisch gerechte Lösung von Konflikten.

III.

Wo möglich verhindern wir Konflikte durch unsere Beobachtung, Dokumentation, Kommunikation, Mediation und physische Anwesenheit zwischen Konfliktparteien (Deeskalation).

IV.

Wir denken frei von Vorurteilen, bilden uns unsere eigene Meinung vor Ort und tolerieren verschiedene Ansichten und Ansätze der Konfliktparteien.

V.

Nach sorgfältiger Abwägung kommunizieren wir unsere Auffassung an die Konfliktparteien und die beobachtende Öffentlichkeit, ohne Anspruch auf absolute Neutralität.

VI.

Wir handeln gewaltfrei und behindern keine rechtsstaatlich legitimierten Einsätze von staatlichen Organen.

VII.

In unausgeglichenen Situationen setzen wir uns für die Wahrung gefährdeter Rechte der physisch/psychisch Schwächeren ein ohne dabei die Motivationen und Rechte der Stärkeren aus den Augen zu verlieren.

VIII.

Durch unsere Anwesenheit und unser Handeln füllen wir ein Vakuum zwischen den vorhandenen Akteuren einer Demokratie (z.B. Staat im Konflikt mit Bürger_innen, Medien als neutrale Beobachter), wirken vermittelnd auf alle Seiten ein und bauen Vertrauen zu allen Seiten auf.

IX.

Wir vernetzen uns mit Organisationen, Medien, Politik, Behörden und Akteur_innen der Zivilgesellschaft, suchen aktiv und frühzeitig Gespräche und kommunizieren unsere Erkentnisse an diese.

X.

Nach eigenem Ermessen können wir eingreifende Maßnahmen zur Deeskalation ausführen, die über Beobachten und Kommunizieren hinaus gehen, wenn nach Rückfrage alle beteiligten Konfliktparteien damit einverstanden sind.

XI.

Auf Basis juristischer Recherchen und Praxiserfahrungen erarbeiten wir Handlungsempfehlungen für andere Beobachter, ermutigen Personen als Beobachter tätig zu werden und vergrößern dadurch unser Netzwerk.

XII.

Durch die Auseinandersetzung mit rechtlichen Fragen, die Publikation unserer Informationen und ggf. die Anzeigen und juristische Verfolgung relevanter Rechtsverletzungen tragen wir aktiv zur Schaffung von Präzendenzfällen und zur Rechtsentwicklung in unserer Demokratie bei.

[ Fassung vom 10. September 2015, Work in Progress ]

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